- In the last two Blogs we looked at the signals a horse might send to you by using his whole body. I started with that, because it is easier to interpret than the details, into which we will go now.
The sequence of events:
- You should understand that a conversation between horses or between your horse and you follows a sequence, where the details are displayed first – in other words: the horse will communicate his mood to you first by sending signals with his head (eyes, ears, mouth, posture and direction) and his tail (very often simultaneously) – THEN he will include the neck, THEN turn the whole body, THEN add movements of the legs – and only at the very end the action (the kick). So our time is very well spent to study the understanding of the softer signals and smaller details, as the facial expressions precede the gestures. This is valid for the signals WE send to our horses as well as the signals coming from them, which we will attempt to understand better.
Conversation is language:
- Just like when learning any other language it is easier at first to express yourself than to understand others. When you speak yourself you can prepare your sentence, get it right in your head before it comes out. So this is a very sensible way to start – with your horse too! You remember Game 1 (page 36) of “From Leading to Liberty”, where you learned the ten most important “words” of your own body language to communicate something to your horse. By controlling your own gestures and making them meaningful you have taken the first important step.
“Culture” is part of language:
- We tend to be more polite to higher-ranking people. For the sake of harmony it seems better to be diplomatic to people who have power over you… although that should not necessarily be a criterion for good manners!
- If you ever attempted to learn Japanese for example, you know that an integral part of speaking to another person is the expression of politeness – with body language too! Depending on the situation you bow more or less deeply, and you use different words according to the addressed person’s rank. In English too, of course! (Santa Claus says “children” instead of “kids”, if he knows his business, because it sounds more traditional.) This is the cultural part – with horses it is the etiquette!
In every conversation the ranking plays an important role!
- The horse will behave differently (“say” different things, express his mood in different ways) whether he is “talking” to a higher ranking horse or human, than when he feels himself “on top of the situation”.
We therefore have to take a lot into consideration, before we can draw knowledgeable conclusions!
- Don’t despair: like in any other skill the practice of looking will eventually give you some kind of intuition, which makes it possible to put it all together – and make the distinctions:
- Are the gestures addressing the function (i.e. the ears are really turning to listen) or are they an expression of a mood?
- Are they meant for you or another horse (or both at the same time?)
- Are they an expression of ranking? (trying to appease you, granting you equal rank or claiming the higher position?)
- Are they a necessary part of “horse etiquette”? (a lot of which has to do with ranking, but not all)
As mentioned before: your good and interested intentions are more important than the fact that you get it absolutely right.
- The more you “listen” the more your horse will “speak”! And in the end you will know what he means – most of the time – game won!
- Since the sequence of sending signals starts mostly with the face that is where we begin. A complicated undertaking!
THE FACE:
- The most obvious parts are perhaps the ears, but at the same time the eyes (and also the mouth and nostrils) give a lot of information.
1. A dozing face:
- I start with this, because it seems the easiest to me – while the horse is dozing, he is not “talking” much!
- Neck and head are hanging (to various degrees depending on the deepness of sleep). The ears are hanging too, in either direction (forward, backward or sideways, also depending on the position of the head) – whereby ears hanging slightly to the back are still partially attentive and not entirely trusting. The eyes are usually half closed. The lower lip is relaxed, sometimes clearly hanging down.
- Again we have several components and recognize the whole as a sleepy face – but look at them individually (ONLY at the eyes for ex.) and misunderstandings can arise! Half-closed eyes can carry other messages, as we will learn, and must always be analysed in relation with all other factors!
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- In den letzten zwei Blogs haben wir uns Signale angesehen, die ein Pferd mit seinem ganzen Körper sendet. Damit habe ich angefangen, weil es leichter zu interpretieren ist als die einzelnen Details, in die wir nun gehen.
Der Ablauf:
- Eine Unterhaltung zwischen zwei Pferden oder Ihnen und Ihrem Pferd läuft immer nach einem Schema ab, wobei die Details zuerst gezeigt werden – in anderen Worten: das Pferd Ihnen wird seine Laune zuerst mit Signalen des Kopfes (Augen, Ohren, Maul, Haltung und Richtung) und des Schweifs (dies oft gleichzeitig) senden – DANN kommt der Hals dazu, DANN eine Bewegung mit dem ganzen Körper, erst DANN die Beinbewegung – und erst ganz am Schluß die Handlung (der Tritt). Es ist also sehr vernünftig die kleineren und sanfteren Signale im Detail zu studieren, da die Mimik vor der Gestik gezeigt wird. Das gilt für die Signale, die wir dem Pferd senden genauso wie für die, die von ihm kommen – und die wollen wir ja nun besser verstehen lernen.
Unterhaltung ist Sprache:
- Wie beim Erlernen irgendeiner Sprache ist es auch hier zuerst leichter, sich selbst auszudrücken, als andere zu verstehen. Wenn man selber spricht, kann man sich seinen Satz im Kopf zurecht legen, bevor man etwas sagt. Es ist vernünftig so anzufangen – auch mt seinem Pferd! Sie erinnern sich an Spiel 1 (Seite 36) in “From Leading to Liberty”, wo Sie die zehn wichtigsten Vokabeln der Körpersprache gelernt haben, um Ihrem Pferd etwas mitzuteilen. Indem man seine eignene Gestik unter Kontrolle bekommt und sie bedeutungsvoll macht, hat man den ersten wichtigen Schritt getan.
„Kultur“ ist Teil der Sprache:
- Wir neigen dazu höher-rangigen Menschen gegenüber höflicher zu sein. Das Leben ist harmonischer, wenn man zu Leuten, die Macht über uns haben, diplomatisch ist… obwohl das nicht notwendigerweise das Kriterion für gute Manieren sein sollte!
- Wenn Sie z.B. je versucht japanisch zu lernen wissen Sie, daß ein wesentlicher Teil einer Unterhaltung der Ausdruck von Höflichkeit ist – auch mit der Körpersprache! Je nach Situation verbeugt man sich mehr oder weniger tief und gebraucht auch anderes Vokabular je nach Rang der angesprochenen Person. Im Deutschen ist das ja nicht anders! (Ich benutze das Wort „geil“ überhaupt nie, weil ICH weiß, was es wirklich heißt…) Das ist der „Kultur“ Teil – bei Pferden die Etiquette!
In jeder Konversation spielt die Rangordnung also auch eine wichtige Rolle!
- Das Pferd verhält sich anders („sagt“ etwas anderes, drückt seine Gefühle anders aus) je nachdem ob es mit einem höher-rangigen Pferd oder Menschen „spricht“, oder ob es denkt selbst die Situation unter Kontrolle zu haben.
Bevor wir also fachmännische Rückschlüsse ziehen können, müssen wir also vielerlei in Betracht ziehen!
- Aber verzweifeln Sie nicht: wie bei jeder anderen Fertigkeit macht Übung den Meister und am Ende entwickelt man eine Art Intuition, die es einem möglich macht, alles auf einmal zu erkennen – und die Unterschiede zu sehen:
- Deuten die Signale auf Fakten hin (die Ohren drehen sich, um besser zu hören) oder ist es Ausdruck eines Gefühls?
- Beziehen sie sich auf Sie oder ein anderes Pferd (oder beides gleichzeitig)?
- Drücken sie den Rang aus? (beschwichtigen sie, sind sie rang-gewährend oder rang-heischend?)
- Sind sie ein nötiger Bestandteil der Etiquette? (was viel mit Rang zu tun hat, aber nicht nur)
Wie schon früher erwähnt: Ihre guten und interessierten Absichten sind hier wichtiger als die Tatsache, daß man es absolut richtig trifft.
- Je mehr man „zuhört“, desto mehr „spricht“ das Pferd! Am Ende wird man das Meiste verstehen, was es mitteilt – gewonnen!
- Da der Ablauf der Signalsendung hauptsächlich im Gesicht beginnt, wollen wir damit anfangen. Ein schwieriges Unterfangen!
DAS GESICHT:
- Am meisten fallen vielleicht die Ohren auf, aber zur selben Zeit geben auch die Augen (und ebenfalls Maul und Nüstern) wichtige Informationen.
1. Ein Dösgesicht:
- Das nenne ich als erstes, weil es mir am einfachsten scheint – solange das Pferd döst, „redet“ es ja nicht viel!
- Hals und Kopf hängen (in verschiedener Höhe, je nach Tiefe des Schlafs). Die Ohren hängen auch in verschiedenen Richtungen (vorwärts, rückwarts oder seitlich, je nach Position des Kopfes) – wobei Ohren, die leicht nach rückwärts hängen noch teilweise aufmerksam und nicht ganz vertrauensvoll sind. Die Augen sind meistens halb geschlossen. Die Unterlippe ist entspannt, manchmal hängt sie deutlich nach unten.
- Wieder haben wir also mehrere Bestandteile und erkennen das Ganze als Schlafgesicht – wenn man sie aber nur einzeln betrachtet (z. B. NUR die halbgeschlossenen Augen), dann können Mißverständnisse auftreten! Halbgeschlossenen Augen können noch ganz andere Botschaften vermitteln, wie wir lernen werden, und müssen unter Einbeziehung aller Faktoren analysiert werden.
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- Here you see various expressions of loving faces: in the centre top nobody can doubt that those two are good friends! The people-pictures show horse kisses, which happen much more often than the ones shown before. They happen spontaneously and even in the context of other activities going on. I therefore believe that they are less intense in their emotional content. In fact, one must be careful not to let them degenerate into a begging gesture by encouraging them too much!
- In the centre bottom the horse’s ears are pointed forward, but he is looking at the camera. In most cases they are directed to the back – and of course NOT an expression of aggression!
- We will see in the next Blog how the ears in a greeting face are NOT held the same as here – in a loving face they look rather like what we will call “questioning ears” (we will get to those!) – pointing to their own body, as if listening into their soul – and waiting for a friendly reply! The nostrils are always fairly wide to take in the individual scent of the partner and the nose is often happily crinkled. The eyes are relaxed and often half closed.
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- Hier sieht man verschiedenen liebevolle Gesichter: in dem Bild Mitte oben kann ja wohl keiner bezweifeln, daß die beiden gute Freunde sind! In den anderen Fotos sieht man Pferdeküsse, die öfter und spontan gegeben werden, sogar wenn außenherum andere Aktivitäten stattfinden. Ich halte sie daher für weniger emotionsgeladen. Man muß sogar eher dafür sorgen, daß sie nicht zur Bettelgeste werden, indem man sie zu sehr ermutigt!
- In der Mitte unten sind die Ohren des Pferdes nach vorn gerichtet, aber es schaut in die Kamera. In den meisten Fällen sind die Ohren nach hinten gedreht – und natürlich hier NICHT ein Ausdruck der Aggression!
- Im nächsten Blog werden wir sehen, daß die Ohren in einem Begrüßungsgesicht ganz anders aussehen, als hier – in einem liebevollen Gesicht werden sie eher gehalten wie „fragende Ohren“ (das kommt noch!) – auf den eigenen Körper gerichtet, als ob sie in die eigne Seele lauschen – und auf eine freundliche Antwort warten! Die Nüstern sind immer geweitet um den individuellen Duft des Partners aufzunehmen, und die Nase ist glücklich gekräuselt. Die Augen sind entspannt und oft halb geschlossen.
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